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Active Packaging

Active Packaging

Mittels Active Packaging die Qualität und Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern

Konventionelle Verpackungslösungen sind nicht immer ideal. Selbst bei scheinbar absolut zuverlässigen Schutzgasverpackungen kommt es aufgrund von Prozessunregelmäßigkeiten immer wieder zu einem leicht erhöhten Sauerstoffeintrag. Dieser kann im Handel beispielsweise zu Schimmelbefall bei Backwaren oder Vergrauungen von Wurst führen.

Active Packaging wirkt diesen Problematiken entgegen. Es handelt sich dabei um Verpackungen, die mit dem jeweiligen Lebensmittel gewissermaßen „interagieren“ und dadurch die Qualität und/oder Haltbarkeit des Füllgutes während der Lagerung optimieren. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Trendthema.

Wie interagieren Verpackungen mit Lebensmitteln?

Für Active Packaging werden spezifische Materialien und Gegenstände eingesetzt, die gezielt

– Stoffe an das Lebensmittel oder dessen Umgebung abgeben (Releaser-Systeme) oder
– dem Lebensmittel oder dessen Umgebung Stoffe entziehen (Absorber-Systeme).

Die Wechselwirkungen zwischen der aktiven Verpackung und dem Lebensmittel sollen Letzteres qualitativ erhalten oder verbessern und/oder die Haltbarkeit verlängern.

Unterschiedliche Typen

Die aktive Komponente der Verpackung wird entweder sichtbar separat hinzugefügt – etwa als beigelegtes Sachet – oder unsichtbar direkt in das Verpackungsmaterial integriert.

Welche aktiven Komponenten werden wofür verwendet?

Je nach Lebensmittel greifen „Active Packager“ auf unterschiedliche Komponenten zurück. Wir fassen die wichtigsten kurz zusammen:

– Wasserabsorber wie Polyacrylate dienen der Feuchtigkeitsregulation. Sie sollen der Umgebung von Fleisch und Geflügel Feuchtigkeit entziehen und die Lebensmittel dadurch vor dem schnellen Verderben bewahren.

– Ethylenabsorber wie Palladium/Aktivkohle entziehen Obst und Gemüse das Reifegas Ethylen. Dies erhält die Qualität und verlängert die Haltbarkeit.

– Sulfit-/eisenbasierte Sauerstoff-Scavenger fördern die Sauerstoffzehrung. Sie sind insbesondere für trockene Lebensmittel vorgesehen, etwa Kartoffelchips, werden aber zunehmend für alle Lebensmittel verwendet.

– Künstlich erzeugte oder natürliche Releaser-Additive wie Konservierungsstoffe, Natamycin und Chitosan oder Isothiocyanate aus japanischem Meerrettich/Wasabi, Thiosulfinate aus Knoblauch, Gewürzextrakte (beispielsweise aus Basilikum) oder Flavonoide (etwa aus Grapefruit) wirken antimikrobiell, verhindern also den Befall der Lebensmittel mit gesundheitsgefährdenden Erregern.

Im Wesentlichen geht es bei aktiven Verpackungen darum, Qualitätsverluste durch Sauerstoff zu verhindern. Solche Qualitätseinbußen können etwa Verfärbungen, verminderter Geschmack sowie vermehrt abgebaute Nähr- und Vitalstoffe, aber auch sich ausbreitende schädliche Mikroorganismen wie Schimmelpilze und Toxine sein.

Praktische Beispiele für Active Packaging

Sogenannte Sauerstoff-Scavenger bilden derzeit die wirtschaftlichste aktive Verpackungsfunktion. Sie werden auch schon erfolgreich eingesetzt, beispielsweise bei Bierflaschen aus Kunststoff, deren Verschluss die aktive – sulfitbasierte – Komponente enthält. Eisenbasierte Sauerstoff-Scavenger-Systeme finden sich unter anderem in den Verpackungen von Fertigmenüs sowie in den Folien oder im Aufreißfaden wiederverschließbarer Käsepackungen.

Welche rechtlichen Anforderungen an aktive Verpackungen gibt es?

Die aktiven Komponenten, die für Active Packaging eingesetzt werden, müssen offiziell zugelassen sein. Zudem dürfen die Materialien und Gegenstände die Zusammensetzung und grundlegenden organoleptischen Eigenschaften (Geruch, Geschmack) des verpackten Lebensmittels nicht verändern. Beispielsweise ist es natürlich nicht gestattet, Stoffe zu nutzen, die den Verderb des Lebensmittels kaschieren. Und: Eine aktive Substanz, die mit dem Lebensmittel in Kontakt gekommen ist, gilt es für den Verbraucher stets deutlich sicht- und erkennbar zu kennzeichnen. Der Konsument muss nicht genießbare Teile mühelos identifizieren können.

Was unterscheidet Active Packaging von Intelligent Packaging?

Sowohl Active Packaging als auch Intelligent Packaging gehören zum sogenannten Smart Packaging. Es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied beider Varianten:

– Active Packaging schafft förderliche Umgebungsbedingungen, um die Qualität des verpackten Lebensmittels bestmöglich zu erhalten.

– Intelligent Packaging informiert darüber, in welchem Qualitätszustand sich das verpackte Lebensmittel gegenwärtig befindet. Beispielsweise kann mittels intelligenter Nanosensoren in der Verpackung angezeigt werden, ob das Produkt noch frisch und genießbar ist.

Zusammenfassung und Fazit

Active Packaging beschreibt aktive Verpackungen, die gezielt auf den Inhalt – das jeweilige Lebensmittel – einwirken. Es kommen geeignete und zugelassene Materialien zum Einsatz, die bestimmte Stoffe an das Erzeugnis abgeben oder diesem entziehen, um ungünstigen Entwicklungen vorzubeugen und dadurch die Qualität und Haltbarkeit des Lebensmittels positiv zu beeinflussen. Dabei können die aktiven Komponenten separat als Einlage beigefügt oder unmittelbar in die Verpackung integriert sein. Aktive Verpackungen helfen, Lebensmittelverluste und -abfälle zu reduzieren.

Übrigens: Active Packaging bewährt sich nicht allein in der Lebensmittelbranche, sondern auch in den Bereichen Kosmetik und Pharmazie.

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