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Am Puls der Branche: Nachhaltigkeit & Verpackung

Am Puls der Branche: Nachhaltigkeit & Verpackung

Berndt+Partner Creality hat in einer großen Branchenumfrage 92 Entscheider von 85 führenden, internationalen Unternehmen der Konsumgüterindustrie zum Thema Nachhaltigkeit und Verpackung befragt, darunter 60 Prozent aus dem Bereich Lebensmittel. Creality-CEO Christoph Waldau stellt die Ergebnisse vor, geht auf die Unterschiede in den Sichtweisen von Research & Development (R&D), Marketing & Sales (M&S) sowie Supply Chain & Procurement (SC&P) ein und gibt Einblicke zu den größten Hürden und den besten Praktiken bei der Entwicklung erfolgreicher nachhaltiger Verpackungen.

Bereits Ende der 80er Jahre hatte Professor Berndt als Gründer von Berndt+Partner das Konzept der drei Kreise entwickelt. Danach findet sich in der Schnittmenge von Leistung, Kosten und Umwelt der optimale Verpackungskompromiss. „Das ist noch heute so“, sagt Creality-CEO Christoph Waldau, „nur, dass der Umweltkreis immer größer geworden ist. Trotzdem brauchen wir weiterhin den funktionierenden Kompromiss. Die Aufgabe ist, das Gleichgewicht zu halten und eine nachhaltige Lösung zu finden, die sich im Markt durchsetzt.“

Strategien und Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit

95 Prozent aller Befragten berichten von Nachhaltigkeitsinitiativen in ihren Unternehmen. 83 Prozent geben an, dass diese einer individuell zugeschnittenen, definierten Nachhaltigkeitsstrategie folgen. Der Fokus der praktischen Aktivitäten liegt vor allem in der Reduktion von Verpackungsmaterial (85,7 Prozent) und CO2 (76 Prozent) sowie dem vermehrten Einsatz von recycelten Materialien (70,3 Prozent).
Vergleicht man Fokus und Präferenzen der unterschiedlichen Akteure innerhalb der Unternehmen, zeigen sich zum Teil erhebliche Unterschiede – die zum Stolperstein werden können. So hat das Thema Design4Recycling & Kreislaufwirtschaft unter den Entscheidern von R&D mit 78 Prozent einen deutlich höheren Stellenwert, als bei den Kollegen von SP&C (33 Prozent) oder M&S (31 Prozent).

Berndt+Partner Creality nachhaltigkeitsumfrage Chart 1

Berndt+Partner Creality nachhaltigkeitsumfrage Chart 2

Wenn die Abteilungen jeweils eigene Schwerpunkte legen, birgt das nach Ansicht von Waldau Gefahren: „Dann arbeiten zwar alle an Nachhaltigkeit, aber jeder dreht an anderen Hebeln. Das führt im besten Fall zu unzusammenhängenden Resultaten. Oder es bleibt halt zufällig mal was hängen, was dann verfolgt und umgesetzt wird, auch wenn es keiner ganzheitlichen Strategie folgt.“ Im Ergebnis entstehe ein Flickenteppich, der am Ende niemanden zufriedenstellt. Die fehlende Abstimmung führe mitunter auch dazu, dass eine Technologie ausgewählt werde, nur, weil sie innovativ ist, obwohl sie weder Markt noch Produkt gerecht wird. Als Beispiele nennt Waldau die Verwendung kompostierbarer Kunststoffe oder die vorschnelle Fixierung auf den Einsatz von Papier.

„Um gemeinsam an einem Strang zu ziehen, braucht es eine ganzheitliche Strategie“, betont Waldau. „Die unterschiedlichen Bereiche eines Unternehmens können das als Einzelne aber oft nicht leisten. Da wir beide Sprachen sprechen, Marketing und Technik, können wir als Mediator, Synthetisierter und Innovator wirken. Unsere Erfahrung zeigt, wie wertvoll das sein kann.“

Berndt+Partner Creality nachhaltigkeitsumfrage Chart 5

Stellenwert in der Markenführung

Wichtig, aber nicht entscheidend. So lässt sich der aktuelle Stellenwert von Nachhaltigkeit in der Markenführung zusammenfassen. Aber auch hier zeigen sich große Unterschiede. Dass Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielt, aber andere Markeneigenschaften wichtiger sind, sagen vor allem die Entscheider von SC&P (75 Prozent). Bei R&D sehen das 47 Prozent so, bei M&S immerhin noch 43 Prozent. Die Zahl derjenigen, für die Nachhaltigkeit dezidiert nur eine nachranginge Bedeutung hat, reicht von 8 Prozent bei SC&P über 20 Prozent bei M&S bis hin zu 24 Prozent bei R&D.

Berndt+Partner Creality nachhaltigkeitsumfrage Chart 11

„Der unterschiedliche Stellenwert für die verschiedenen Akteure ein und derselben Marke ist auffällig“, sagt Waldau. „Ob man diese Details bei der eigenen Arbeit präsent hat oder nicht, macht einen großen Unterschied. Bei Creality wollen wir deshalb immer die eigene Hand am Puls der Branche haben. Wir verlassen uns nicht auf Insights aus zweiter oder dritter Hand. Das ist wichtig, weil erfolgreiche Verpackungsentwicklung immer ein Dreiklang ist. Man muss die Marke richtig abholen, man muss die Konsumenten richtig abholen und man muss die Performance sicherstellen. Dafür braucht es die entsprechenden Insights.“

Warum Nachhaltigkeitsinitiativen scheitern

Wenn Initiativen im Bereich der nachhaltigen Verpackung scheitern, liegen die Gründe nach Ansicht von 75 Prozent der Befragten vor allem an zu hohen Mehrkosten. Aber auch Systemzwänge durch bestehende Maschinenparks und Prozesse (54 Prozent), mangelnde Verfügbarkeit von möglichen neuen Materialien im Verpackungsmarkt (52 Prozent) und der fehlende gemeinsame Nenner aus Kosten, Produktschutz, Technologie und Umwelt (52 Prozent) gehören zu den blockierenden Faktoren.

Berndt+Partner Creality nachhaltigkeitsumfrage Chart 10

„Die Gründe für das Scheitern sind natürlich erst einmal alle valide“, sagt Waldau. „Aber auch, wenn sie schwer wiegen, gibt es Lösungen. Gerade, wenn man weiß, dass die Verpackung oder das Produkt mehr kosten werden, braucht man Argumente, die über Nachhaltigkeit hinausgehen – zum Beispiel einen neuen Mehrwert wie erhöhte Hygiene oder Wiederverschließbarkeit. Vieles lässt sich auch ohne grundlegende Erneuerung von Maschinen oder Prozessen umsetzen. Und Nachhaltigkeit erfordert nicht immer zwingend einen bestimmten Packstoff. Über die reine Materialsubstitution hinauszudenken, lohnt sich. Die Möglichkeiten sind zahlreich und beinhalten Nachfüllpacks, Mehrweg, einfachere Entsorgung oder Volumenreduzierung, um nur einige Beispiele zu nennen. Trotzdem sind Innovationen in diesen Bereichen eher rar gesät.“

Tatsächlich zeigen die Zahlen der Befragung, dass es bei der erfolgreichen operativen Übertragbarkeit der Nachhaltigkeitsstrategien auf die Verpackung noch viel Spielraum gibt. Die gemittelten Werte der Selbsteinschätzung liegen auf einer zehnstufigen Skala lediglich bei knapp 7.

Berndt+Partner Creality nachhaltigkeitsumfrage Chart 6

Nachhaltigkeitsguideline als Schlüssel erfolgreicher Innovationen

Ein wichtiger Grund dafür liegt nach Ansicht des Creality-CEO darin, dass unter der Oberfläche der genannten Faktoren oft zusätzlich ein strukturelles Problem liegt: „Wer seine Nachhaltigkeitsstrategie erfolgreich operativ auf die Verpackung übertragen will, braucht eine gute Guideline, die alle Ziele für die Verpackung festschreibt. Die gibt es aber noch nicht in allen Fällen. Tatsächlich wird die eigene Nachhaltigkeitsguideline von den Befragten im Food-Bereich durchschnittlich nur mit 6,4 von zehn möglichen Punkten bewertet. Im Non-Food-Bereich liegt der Mittelwert sogar bei nur 4,46 Punkten.

Berndt+Partner Creality nachhaltigkeitsumfrage Chart 9

Waldau weiter: „Die Nachhaltigkeitsguideline ist der Schlüssel, weil sie die Basis für erfolgreiche Innovationsarbeit ist. Auf ihrer Grundlage können die Akteure aus Marketing & Sales, Research & Development sowie Supply Chain & Procurement gemeinsam starke Innovationen für Produkt und Verpackung entwickeln, die zu mehr Performance führen. Die Guideline ermöglicht einen Rahmen harter Fakten und sorgt darüber hinaus für ein übergreifendes Win-win-Klima im Unternehmen.“

Teil einer entsprechenden Nachhaltigkeitsguideline ist für Creality „beispielsweise eine Portfolioanalyse, die auf zwei Achsen fährt“, so Waldau. „Zum einen betrachten wir alles, was mit Nachhaltigkeit zu tun hat, prüfen alle entsprechenden Kriterien und machen sie bewertbar. Und zum anderen betrachten wir alles, was mit der Performance der Verpackung, des Produkts und der Marke zu tun hat. Letztlich müssen die Konsumentinnen und Konsumenten mit dem Ergebnis etwas anfangen können und die Technologie muss es leisten können. Dann bekommt man nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch die gewünschte Performance.“

Über Berndt+Partner Creality
Als weltweit tätige Agentur für Marken- und Verpackungsdesign sowie Innovation für Food, Non-Food und OTC-Produkte im Bereich Fast Moving Consumer Goods präsentieren wir Ihnen die neusten Trends, Neuigkeiten und Insights aus der Verpackungsbranche. Unser interdisziplinär arbeitendes Team mit einer Erfahrung von über 1.000 Projekten in über 20 Jahren hält Sie stets auf dem Laufenden.
Unsere Leistungen
Wir sind Berndt+Partner Creality, eine weltweit tätige Agentur für Marken- und Verpackungsdesign sowie Innovation für Food, Non-Food und OTC-Produkte im Bereich Fast Moving Consumer Goods. Wir sind Designer, Ingenieure, Konzeptioner, Entwickler, Marktforscher, Tüftler, Strategen und Ideenlieferanten. Ein interdisziplinär arbeitendes Team mit einer Erfahrung von über 1.000 Projekten in über 20 Jahren. Wir sind Insider mit Außensicht. Lokal und global. Direkt für ihre Zielgruppe.
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