Convenience-Faktor bei Verpackungen und die wichtige Rolle des Packagings bei Produktinnovationen
Viele Menschen sehen Convenience als integrativen Teil zahlreicher Produkte, vor allem bei Erzeugnissen aus dem technischen und elektronischen Bereich sowie generell bei Artikeln aus dem Non-Food-Sektor. Usability als wesentlich(st)er Aspekt der Convenience ist seit Jahren ein Conditio-sine-qua-non im Zusammenhang mit Produktdesign. Natürlich: Der Konsument kauft am liebsten Dinge, die er leicht und entsprechend bequem nutzen kann.
Wenn man es genauer betrachtet, fängt diese Convenience bereits bei der Verpackung an. Je komfortabler sie sich handhaben lässt, desto entspannter ist der Verbraucher – und in der Folge logischerweise auch wohlgesinnter der Marke gegenüber. Übrigens bezieht sich das angenehme Handling auf verschiedene Punkte: Das Packaging sollte
– gut zu öffnen und schließen sein – ohne übermäßigen Kraftakt und auch ohne lange überlegen und herumprobieren zu müssen.
– möglichst aus einem recyclingfähigen Material bestehen, das dem Nutzer die Entsorgung erleichtert, oder anderweitig nachhaltig daherkommen (wie beispielsweise die speziellen Gefäße von THOMY, die nach dem Konsum des würzigen Senfs als elegante Trinkgläser weiterverwendet werden können).
Spinnt man das Ganze noch ein bisschen weiter, so zeigt sich, dass die Verpackungs-Convenience wiederum eng mit Produktinnovationen zusammenhängt und diese vorantreiben kann – mitunter sogar zunächst unbeabsichtigt. Ja, es kann tatsächlich so weit gehen, dass bei der Arbeit an Packagings mit überzeugendem Convenience-Faktor plötzlich vollkommen neue Produkte, Services oder Anwendungen entstehen, obwohl sie ursprünglich vielleicht gar nicht im Kernkonzept enthalten waren. Kreativität bringt Fortschritt.
So kann herausragende Convenience beim Packaging aussehen
Zur Veranschaulichung guter Convenience beim Packaging wollen wir Ihnen kurz ein Beispiel darlegen: Bei einem unserer letzten Projekte ging es darum, eine Transport- und Geschenkbox für Backwaren zu entwickeln. Es sollte eine Verpackung entstehen, in der süße Leckereien gut geschützt transportiert und zugleich stilvoll präsentiert werden konnten.
Im Zuge des Designprozesses ist es uns gelungen, der „Bäckerbox“ sogar noch mehr Convenience zu verleihen. Denn abgesehen davon, dass sich in ihr die empfindlichen Köstlichkeiten sicher von A nach B transportieren lassen und sie optisch einiges hermacht, weiß die Verpackung auch noch durch zwei weitere Vorteile zu begeistern:
1. Die einzelnen Boxen sind nest- beziehungsweise stapelbar und lassen sich zum Schluss mit einem Geschenkband zu einer äußerst praktischen und hübschen Einheit verbinden. Durch die Stapelbarkeit herrscht absolute Flexibilität in Bezug auf die Menge der zu verpackenden Backwaren. Das heißt, es spielt keine Rolle, wie viele Leckereien der Verbraucher bestellt. Mit nur einer Versandschachtel-Größe kann jeder Kundenwunsch erfüllt werden. Das Packaging ist letzten Endes immer gleich breit und variiert lediglich in der Höhe.
2. Da die Bäckerbox aus Papier besteht, erfüllt sie den Recycling- und Nachhaltigkeitsanspruch.
Kurzum deckt diese Verpackung den gesamten „Lebenszyklus“ ab: Erst bringt sie die Backwaren sicher zum Verbraucher, dann überrascht sie diesen mit ihrem kreativen Design und gibt ihm die Möglichkeit, die Köstlichkeiten in der Box zu präsentieren und auch aus ihr heraus zu genießen. Und zu guter Letzt, wenn sie all ihre Hauptaufgaben bravourös gemeistert hat, kann man sie entweder als Erinnerungsstück aufheben oder sie dem Altpapier zuführen.
Die Berücksichtigung des Lebenszyklus‘ für ein Plus an Convenience
In Anbetracht der steigenden Konsumentenzentriertheit und natürlich des wachsenden Nachhaltigkeitsbewusstseins dürfte es in Zukunft bei der Produktentwicklung und dem Produktdesign zunehmend wichtiger werden, den gesamten Lebenszyklus‘ des jeweiligen Erzeugnisses sowie seiner Verpackung zu berücksichtigen.
Durch die Veränderungen in unserer Welt sind Packagings heute nicht mehr nur Außenhüllen, in denen Produkte vorübergehend aufbewahrt werden, bis sie am Zielort angekommen sind, wo man den eigentlichen Inhalt entnimmt und die Verpackungen selbst wegwirft. Der Fokus liegt immer stärker darauf, dem Packaging Mehrwert und eben jede Menge Convenience „aufzudrücken“.
Ob beim Transport, im Regal am Point of Sale oder bei der Nutzung durch den Endverbraucher: Die Verpackung hat das Potenzial, die Convenience eines Produktes nicht nur zu optimieren, sondern in gewisser Weise sogar zu revolutionieren. Sie ist ein entscheidender Faktor innerhalb des komplexen Produktinnovationsprozesses und beeinflusst neben den praktischen Aspekten in hohem Maße auch die Produkt- und Markenkommunikation sowie die Marketingstrategie. Dementsprechend sollte ihr die gebührende Wichtigkeit beigemessen werden. Schließlich bedeutet Gestalten allgemein auch wesentlich mehr, als einfach nur ein paar schöne Farben auszuwählen.
Ein kurzes Schlusswort
Um Verpackungen mit hoher Convenience – sprich Funktionalität und Usability – zu schaffen, also robuste Produkthüllen, die dem Verbraucher das Handling und Leben spürbar erleichtern und dabei zugleich die Umwelt schützen sowie die Persönlichkeit der Marke widerspiegeln, braucht es einen ganzheitlichen, interdisziplinären Ansatz, wie wir ihn unter anderem bei der Entwicklung der Bäckerbox angewendet haben. So, nur so, kann Packaging entstehen, das grenzenlosen Mehrwert bietet.