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FACHPACK 2024: Transition in Packaging – Report

FACHPACK 2024: Transition in Packaging – Report

Die Europäische Fachmesse für Verpackung, Technik und Prozesse stand in diesem Jahr unter dem Motto „Transition in Packaging“ – Bezug nehmend auf die starken Strömungen, die gegenwärtig auf die Verpackungsbranche einwirken. Gesetzgeber und Verbraucher fordern Nachhaltigkeit – und das beeinflusst beziehungsweise verändert die Verpackungsindustrie tiefgreifend. Wir waren vom 24. bis zum 26. September 2024 selbst bei der FACHPACK in Nürnberg und entdeckten dabei einige interessante neue Verpackungslösungen. Außerdem gab es eine mit großer Spannung erwartete Premiere: Die Netzwerkveranstaltung ‚Women4Packaging‘ fand zum ersten Mal statt und wurde direkt zu einem absoluten Highlight – nicht zuletzt dank der großartigen Moderation von Sonja Bähr, unserer Director of Business Development bei Berndt+Partner Creality.

Allgemeine Impressionen von der FACHPACK 2024

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Wie eingangs erwähnt, spielte das Thema Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle bei der FACHPACK 2024. Es war allgegenwärtig. Ein Unterschied zu den vergangenen Jahren lag jedoch in der Kommunikation des Sujets: Unternehmen sind vorsichtiger geworden, was das Präsentieren und Bewerben nachhaltiger Eigenschaften und Ideen betrifft. Zudem sahen wir auf der Messe nur wenige neue Firmen und keine ganz großen Innovationen. Dieser Mangel und die merkliche Zurückhaltung lassen sich in erster Linie auf neue gesetzliche Regularien, insbesondere die Verpackungs- und Abfallrichtlinien der EU (PPWR), zurückführen. Letztere wurden bei der FACHPACK ebenfalls stark thematisiert. Auffallend war die Vielzahl an kleinen Unternehmen und Start-ups, die Mehrwegversandverpackungen vorstellten. Überhaupt standen Mehrweglösungen zur Förderung der angestrebten Kreislaufwirtschaft im Fokus.

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Höhepunkte bei den Verpackungsmaterialien

Paperization

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Paperization ist immer noch im Trend. Nach wie vor sind Unternehmen bemüht, Packagings aus Kunststoff durch solche aus Pappe zu ersetzen. Einige Firmen experimentieren auch damit, andere natürliche Rohstoffe zur Verpackungsherstellung zu nutzen, um Holz als Ressource zu schonen. Die Tests sind durchaus vielversprechend. Aktuell sieht es ganz danach aus, als könnten sich verschiedenste Materialien zur Fertigung pappähnlicher Packagings eignen. Dazu zählen vor allem:

– Gras
– Bagasse
– Hanf
– Stroh
– Reisstroh
– Bambus
– Seegras
– Algen

Entscheidende Voraussetzungen sind, dass Verpackungen aus diesen alternativen Rohstoffen auch im Altpapierstrom funktionieren und ein Faserrecycling erreicht wird. Gelingt dies, könnten „Papier-Packagings“ bald aus den unterschiedlichsten Naturmaterialien bestehen.

Die Wachsbeschichtung von Papier ist insbesondere in der Lebensmittelindustrie sehr bedeutsam. Auf der Messe wurden in diesem Zusammenhang umweltfreundlichere Lösungen vorgestellt: Beispielsweise sind die biobasierten Barriere-Coatings der WAX Solutions GmbH zu 100 Prozent fossilfrei sowie recyclingfähig.

Ebenfalls für die Lebensmittelbranche ist Papier aus gemahlenem Kalkstein äußerst vielversprechend. Die Lösung der STP Stone Paper Products GmbH besteht zu bis zu 80 Prozent aus Steinpapier und zu etwa 20 Prozent aus Additiven. Sie ist wasserbeständig und lebensmittelzertifiziert. Und: Steinpapier kann mittels Offset- oder UV-Druck bedruckt werden.

Mehrwegverpackungskonzepte

An zahlreichen der überwiegend kleinen Stände bei der FACHPACK 2024 wurden Mehrverpackungslösungen vorgestellt. Dabei ragten für uns zwei Konzepte heraus: eines für Unverpacktläden und eines für Pizzerien.

Umweltbewusste Verbraucher, die häufig in Unverpacktläden einkaufen, könnten mit den INTO-Nachfüllpacks große Freude haben. Der Behälter mit integriertem Stoffbeutel ist leichter als Glas und nachhaltiger als eine Plastiktüte. Er kann nahezu unendlich wiederverwendet werden, um beispielsweise Reis, Hülsenfrüchte oder Nudeln aus dem Unverpacktladen des Vertrauens sicher nach Hause zu bringen. In Anbetracht der Tatsache, dass im Jahr 2030 das Verbot von Einwegkunststoff zum Verpacken von Obst und Gemüse in Kraft tritt, hat dieser Entwurf das Potenzial, die Basis für weitere nachhaltige Verpackungslösungen zu bilden.

„Pizza ohne den ganzen Müll!“ Mit diesem Slogan bewirbt die tornerò GmbH aus Regensburg ihr interessantes Pfandsystem für Pizzerien. Und so funktioniert’s: Die Partner-Pizzeria liefert ihre Pizzen in den speziellen Kunststoff-Pizzaboxen von tornerò und erhebt dafür jeweils sechs Euro Pfand. Nach dem Genuss der Pizza gibt der Konsument die Box wieder zurück. So erhält er sein Pfandgeld retour und trägt gleichzeitig zur Abfallverringerung und damit zum Umweltschutz bei. Die Box kann jedes Mal gereinigt und insgesamt bis zu 500 Mal wiederverwendet werden. Und das Beste: Der Hersteller aus dem Allgäu recycelt nach Ablauf der Lebensdauer 100 Prozent des Materials der Pizzaboxen und kreiert daraus Transportkisten. Übrigens ist der italienische Unternehmensname sehr treffend gewählt, denn „tornerò“ bedeutet übersetzt „ich komme wieder“.

Alternative Materialien

Im SOLPACK-Forum präsentierte die Pacoon GmbH diverse nachhaltige Verpackungslösungen aus alternativen Materialien wie Getreidespelzen. Eine Besonderheit auf der Messe waren überdies die kompostierbaren Teebeutel aus Algen. Sie sind vollständig biologisch abbaubar und tragen somit zur Reduktion von Kunststoffabfällen bei. Ähnliche Verpackungen könnten zukünftig auch für andere Lebensmittel verwendet werden.

Herausragende Verpackungsmaschinen

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Bei den Verpackungsmaschinen fanden wir zwei Systeme herausragend: eine für Karton-Trays und eine zur Herstellung von Probepacks mit innovativer Öffnungstechnik.

Die Firma Syntegon hat eine Kartoniermaschine entwickelt, die gesteckte statt geklebter Karton-Trays herstellt. Dadurch wird zur Fertigung kein Leim benötigt. Abgesehen davon, dass so jede Menge Leim gespart wird, entfällt auch das Aufheizen des Leims. All das reduziert den CO2-Ausstoß um rund 30 Prozent. Auf die Produktivität wirkt sich die veränderte Herstellungsmethode nicht aus: Die Maschine arbeitet gleich schnell, sodass kein Zeitverlust zu befürchten ist.

Probepäckchen von bestimmten Lebensmitteln sowie kosmetischen, medizinischen, pharmazeutischen oder chemischen Produkten, die sich mühelos mit einer Hand öffnen lassen, keinen Tropfen oder Krümel vergeuden und dabei auch noch ein hohes Maß an Hygiene und Sicherheit gewährleisten? Die innovative Maschine des italienischen Unternehmens V-Shapes macht es möglich. Sie fertigt kleine Beutel, die man nur einhändig in der Mitte knicken muss – schon wird das Packgut entleert. Neben der einfachen Handhabung begeistert vor allem die vollständige Restentleerung. Die Verpackung beziehungsweise Technologie ist patentiert. Übrigens können die praktischen Sachets zu einem sehr großen Teil aus biobasierten und recycelbaren Materialien hergestellt werden, sodass sie auch in „grüner“ Hinsicht überzeugen.

Spannende Gewinner des Deutschen Verpackungspreises

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Traditionell werden bei der FACHPACK die Gewinner des Deutschen Verpackungspreises ausgezeichnet. Natürlich verfolgten wir auch bei der diesjährigen Verleihung aufmerksam, welche Innovationen bei der Jury besonders punkten konnten. Unsere drei Favoriten seien im Folgenden kurz vorgestellt. Grundsätzlich dominierten auch hier wiederum Themen wie Recyclingfähigkeit, Materialsubstitution und Anpassung an die neuen Regularien.

ReZorce Circular Packaging von Zotefoams aus Großbritannien

Diese Verpackungsneuheit stellt eine nachhaltige Alternative zu klassischen Getränkekartons dar. Sie besteht zu 100 Prozent aus HDPE. Dank der patentierten Technologie von Zotefoams ist es sogar möglich, zu 30 bis 70 Prozent mechanisch recyceltes HDPE zu verwenden. Während der Extrusion wird ein Layer aufgebracht – dieser Schritt wirkt sich extrem positiv auf die Barriere-Eigenschaften des Materials aus. Die Herstellung der Verpackung aus HDPE verbraucht nachweislich circa 50 Prozent weniger Wasser und Energie als die Fertigung herkömmlicher Verbundkartonagen.

Papiernetz der Knüppel Verpackung GmbH & Co. KG aus Deutschland

Mit dem sogenannten Papiernetz von Knüppel können Unternehmen den Kunststoffanteil ihrer Verpackungen ohne Leistungsverlust reduzieren. Es besteht aus mehreren Lagen Testliner-Papier und verfügt über nahezu gleiche Dämpfungseigenschaften wie PE-Schaumstoff. Die Struktur des Netzes richtet sich nach Stößen wieder auf, sodass dieses seine Schutzfunktion behält.

Mehrwegflasche für Speiseöl von Bio Planète aus Deutschland

In Zusammenarbeit mit dem Systemanbieter dotch hat Bio Planète eine Mehrwegflasche für Speiseöl entwickelt. Diese kann nach dem Verbrauch am Pfandautomaten im Bio-Handel zurückgegeben und vor dem Recycling des Glases bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden. Jeder Ölhersteller beziehungsweise jede Ölmarke hat die Möglichkeit, diese Flasche zum Vertrieb der eigenen Produkte zu nutzen. Der ganzheitliche Ansatz des Systems bezieht alle Akteure der logistischen Kette mit ein und baut auf der bestehenden Infrastruktur auf. Daher sind bei der Implementierung keine größeren Hürden zu überwinden.

Die gefeierte Premiere von Women4Packaging auf der FACHPACK 2024

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Zum ersten Mal ging im Rahmen der FACHPACK die Netzwerkveranstaltung ‚Women4Packaging‘ über die Bühne. Sie eröffnete den Teilnehmerinnen eine besondere Gelegenheit, sich zu vernetzen und über aktuelle Themen der Verpackungsindustrie auszutauschen. Die Hintergründe des Events sind schnell erklärt: Zwar gibt es in der Verpackungsbranche längst zahlreiche qualifizierte Frauen, allerdings fehlt es diesen häufig noch an Netzwerken und Möglichkeiten zum konstruktiven Dialog miteinander. Genau das möchte Women4Packaging ändern. Die Veranstaltung bietet Frauen aus der Packaging-Szene den Raum für effektives Networking.

Unsere Director of Business Development, Sonja Bär, moderierte die angeregte Podiumsdiskussion mit Ina Bechter (Pacoon), Katja Kilian (BU Flexibles Business Development Director von Coveris), Mareike Peters (Gründerin von nmk) und Ellen Reichmann (Group Leader Application Engineering and Product Protection bei Syntegon). Rund 150 Frauen nahmen an der Premiere von Women4Packaging teil und ließen sich von der Keynote-Speakerin Vera Strauch (Gründerin der Female Leadership Academy) gerne dazu motivieren, sich gegenseitig zu stärken und zu inspirieren. Das Event war ein voller Erfolg.

„Tretet selbstbewusst auf, achtet nicht auf Aussehen und Rollenbilder und unterstützt euch bedingungslos, anstatt euch als Konkurrentinnen zu betrachten und zu behandeln!“ So lautete der Grundtenor bei Women4Packaging. Nach dem „Bühnenprogramm“ konnten sich die Teilnehmerinnen in ungezwungener Atmosphäre bei köstlichem Fingerfood und kühlen Getränken in kleineren Gruppen zusammentun und über ihre Tätigkeiten sowie Branchenspezifisches unterhalten, Kontaktdaten austauschen und so die Basis für ein starkes Frauennetzwerk in der Verpackungsbranche schaffen.

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