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Packaging Index (PAX) für Joghurt – 11 Verpackungen im Vergleich

Packaging Index (PAX) für Joghurt – 11 Verpackungen im Vergleich

Teil 4 unserer Blog-Serie ‚PAX‘: Nach den Säften, Shampoos und Conditionern sowie zuletzt den Nüssen analysieren wir diesmal insgesamt elf Joghurtverpackungen hinsichtlich Performance, Sustainability und Design. Die Packagings sind sich in diesem Produktsegment zwar in vielen Belangen sehr ähnlich, offenbaren aber doch immer wieder Besonderheiten, was den Vergleich ausgesprochen interessant macht. Welcher Joghurt in welcher Bewertungsdimension aus welchen Gründen am besten abschneidet und welche Verpackung insgesamt den höchsten Packaging Index (PAX) erzielt, lösen wir im Folgenden auf. Zuvor beschreiben wir noch kurz die drei Bewertungsdimensionen – für diejenigen unter Ihnen, die zum ersten Mal mit unserem PAX in Berührung kommen.

Die Inhalte der 3 Bewertungsdimensionen kompakt erklärt

Performance: 8 Kriterien aus den Bereichen Performance am Point of Sale (POS), Produktschutz und Gebrauch

Hier geht es um leistungsspezifische Merkmale, die für Händler und Konsumenten sowie in Bezug auf die Entsorgung bedeutsam sind.

Sustainability: 5 Kriterien aus den Bereichen Material, Konstruktion und Kennzeichnung

Hier geht es um nachhaltigkeitsspezifische Merkmale, die für das Recycling und den Umweltschutz bedeutsam sind.

Design: 8 Kriterien aus den Bereichen Produkt- und Markendarstellung, Artwork und Structural Design

Hier geht es um designspezifische Merkmale, die für die Produkt- und Markeninszenierung bedeutsam sind.

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Bewertungsdimension Performance – and the winner is…

Ehrmann Almighurt Quetsch- und Standbodenbeutel mit 317,5 Punkten!

Unser Performance Winner von Ehrmann ist ein Joghurt für zuhause und unterwegs. Sein Packaging überzeugt vor allem mit der enormen Robustheit, die wiederum einen besonders hohen Produktschutz gewährleistet. Selbst beim Falltest bleibt die Verpackung vollkommen unversehrt – sie bricht nicht, verformt sich nicht und öffnet sich auch nicht ungewollt. Diese beachtliche Widerstandsfähigkeit ist ein klarer Vorteil gegenüber den Wettbewerbern.

Des Weiteren punktet der Ehrmann-Quetschie durch seine einfache Handhabung. Der Beutel lässt sich leicht öffnen und ist wiederverschließbar. Um den Joghurt zu entnehmen, drückt man das Packaging einfach leicht ein oder „rollt“ den Inhalt heraus.

Performance-Punkte erhält der verbraucherfreundliche Quetschbeutel zudem für die ansprechende Präsentation am Point of Sale: Er wird stehend im Tray dargeboten und hebt sich deutlich von der Konkurrenz ab.

Auf Platz 2 folgt der Landliebe-Joghurt, der durch die außergewöhnliche Formgebung auffällt und für seine Performance 295 Punkte kassiert.

Weitere Erkenntnisse aus dem Performance-Vergleich

Fruchtjoghurts in Einwegverpackungen mit einem Volumen von 80 bis 250 Gramm sind besonders
praktisch für den einmaligen schnellen Verzehr. Aus diesem Grund kommen sie in der Regel mit einem nicht wiederverschließbaren Deckel daher.

Die meisten Verpackungen haben die typische „Joghurt-Form“ und wirken sehr einheitlich. Wenn ein Packaging dahingehend aus der Reihe tanzt, ragt es natürlich umso stärker heraus. Unser Performance-Sieger, der Quetschbeutel von Ehrmann, ist das beste Beispiel dafür.

Was die Konstruktion betrifft, unterscheiden sich die Becher hauptsächlich bezüglich des Formats. Es gibt eher hohe Verpackungen, deren Durchmesser geringer ist, und auch sehr flache Ausführungen, die dafür je nach Volumen wesentlich breiter ausfallen.

Bei einigen Joghurts verdeckt die Sekundärverpackung einen großen Teil der plakativen Fläche des Bechers, mitunter bis zu 75 Prozent – zu sehen beispielsweise beim Müller Joghurt mit der Ecke.

Bewertungsdimension Sustainability – and the winner is…

Lobetaler Bio-Joghurt im PP-Becher samt PP-Platine mit 247,5 Punkten!

Der Bio-Joghurt von Lobetaler verdient sich seinen Sieg in der Bewertungsdimension Sustainability in erster Linie durch die Tatsache, dass er komplett aus Monomaterial besteht. Sowohl der Becher als auch die Deckelfolie sind aus PP hergestellt. Dies verbessert die Recyclingfähigkeit der Verpackung erheblich. Hinzu kommt, dass Lobetaler den Becher direkt bedruckt und somit ohne zusätzliche Banderole auskommt, was den Materialverbrauch reduziert. Darüber hinaus finden sich auf dem Packaging klare Hinweise zur Nachhaltigkeit.

Weitere Erkenntnisse aus dem Sustainability-Vergleich

Joghurtverpackungen bestehen üblicherweise aus Kunststoffen wie PP, PS oder PET und werden
meist in Standardformaten angeboten. Einige setzen sich aus einem Kunststoffbecher, einem Aluminiumdeckel und einer Kartonbanderole zusammen. Bei diesen Produkten müssen die einzelnen Bestandteile getrennt entsorgt werden. Fast alle Hersteller weisen auf ihren Packagings klar ersichtlich darauf hin. Verbraucherfreundlicher sind dennoch direkt bedruckte Kunststoffbecher mit Kunststoffdeckel, zu denen auch unser „grüner“ Champion von Lobetaler gehört.

Obwohl Ziefer’s für seine Joghurtverpackung drei verschiedene Materialien verwendet, möchten wir den Drittplatzierten in der Bewertungsdimension Sustainability an dieser Stelle gesondert erwähnen: Durch den Einsatz von rPET verdient sich der österreichische Hersteller hier einige Punkte. Auf dem Packaging empfiehlt er, den Becher gereinigt sowie getrennt von Deckel und Banderole zu entsorgen.

Bewertungsdimension Design – and the winner is…

Ziefer’s Bio-Joghurt in rPET-Thermoform samt Kartonbanderole mit 287,5 Punkten!

In puncto Design hat der eben schon angesprochene Bio-Joghurt von Ziefer’s die Nase vorn. Dies verdankt er seiner durchdachten und stilvollen Gestaltung. Jede Sorte weist eine individuelle Platine und Banderole auf, wobei diese beiden Elemente jeweils farblich aufeinander abgestimmt sind. Die Banderole aus Karton begeistert mit der Materialwahl und der markanten Formensprache, inspiriert von einer Berglandschaft.

Verglichen mit der Konkurrenz wirkt das Design modern und zugleich speziell. Die harmonische Verwendung von Pastelltönen überzeugt in ästhetischer Hinsicht. Zudem schafft sie einen hohen Wiedererkennungswert und sorgt für eine klare optische Positionierung des Produkts am Point of Sale. Des Weiteren werden die Alleinstellungsmerkmale – Bio-Qualität, regionale Herkunft und Recyclingfähigkeit – präzise und effektiv kommuniziert.

Weitere Erkenntnisse aus dem Design-Vergleich

Wir haben festgestellt, dass die Verpackungsformen und -designs im Joghurtmarkt überwiegend einheitlich sind. Die Unterschiede reduzieren sich gemeinhin auf die Farbgebungen sowie die verwendeten Designelemente für die Banderole oder den Direktdruck. Alternative Veredelungstechniken sind in diesem Produktsegment bisher selten anzutreffen. Negativ fällt auf, dass oftmals mehr als drei und dazu recht intensive Farben verwendet werden, was am POS eine gewisse visuelle Unruhe stiftet.

Gesamtsieger beim PAX-Vergleich der Joghurtverpackungen

In einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen setzt sich der speziell geformte Joghurtbecher von Landliebe mit insgesamt 785 Punkten knapp vor dem Almighurt-Quetschie-Standbeutel von Ehrmann und Ziefer’s rPET-Thermoform-Becher durch, deren Packaging Index jeweils 770 Punkte beträgt. Zwar ist Landliebe in keiner Bewertungsdimension die Nummer 1, schneidet allerdings überall gut bis sehr gut ab. Demgegenüber gewinnen der praktische Ehrmann-Beutel die Performance-Kategorie und der optisch ansprechende Becher von Ziefer’s den Design-Contest, holen insgesamt jedoch ein paar Punkte zu wenig für die Top-Position.

Beim Blick auf die Punkte zeigt sich, dass alle getesteten Produkte relativ nah beieinander liegen. Die Differenz zwischen dem Ersten und dem Letzten ist mit gerade einmal 165 Punkten deutlich niedriger, als dies bei unseren bisherigen PAX-Vergleichen der Fall war. Die Schlusslichter, sprich der Becher von Hemme Milch und das Glas von Sterzing Vipiteno mit jeweils 620 Punkten, haben ihre Schwächen vor allem im Design und gehören auch in der Nachhaltigkeitskategorie zu den vier schlechtesten Performern. Im unspektakulären Mittelfeld tummeln sich die Joghurt-Packagings von Der Grosse Bauer, Müller, Mevgal, Zott und Weihenstephan.

Der Monomaterial-Becher von Lobetaler ist unser klarer Sustainability-Sieger, lässt aber in den anderen beiden Bewertungskategorien zu wünschen übrig. Mit einer besseren Performance und vor allem einem kreativeren Design wäre ein Platz auf dem Treppchen möglich gewesen. So reicht es „nur“ für den vierten Rang.

Fazit unseres Geschäftsführers Christoph Waldau

„Der Landliebe-Joghurt ist in allen bewerteten Kategorien überdurchschnittlich und folglich ein würdiger Testsieger. Er überzeugt durch sein schlichtes, aber bewährtes Design, die ausgefallene, einzigartige Formgebung und die recyclingfähigen Materialien.

Besondere Beachtung verdient allerdings auch Ziefer’s Bio-Joghurt auf dem dritten Platz: Er zeichnet sich durch sein modernes und emotional ansprechendes Design, den eindrücklichen Markenauftritt sowie die verkaufsfördernde Präsentation und klare Differenzierung der Sorten aus. Hervorheben möchte ich zudem die innovative Verwendung eines rPET-Bechers. Allerdings ist Ziefer’s Jogurt bislang nur in Österreich erhältlich.

Die Enttäuschungen unseres Vergleichs sind die Joghurts von Hemme Milch und Sterzing Vipiteno. Beide Verpackungen zeigen klare Mängel in Sachen Handhabung, Produktschutz und Design.

Deutlich besser präsentiert sich dagegen der Almighurt-Quetschie-Standbodenbeutel von Ehrmann, der die beste Performance abliefert und auch in den anderen beiden Bewertungsdimensionen ausreichend punktet, um den zweiten Platz zu belegen.

Allgemein haben wir bemerkt, dass die Mehrheit der aktuell auf dem Markt befindlichen Joghurtverpackungen bereits mit Siegeln und Entsorgungshinweisen ausgestattet ist. Jedoch bestehen bei vielen Produkten noch Defizite im Design – insbesondere bei der Präsentation am Point of Sale und der Gestaltung der Sekundärverpackung gibt es erhebliches Verbesserungspotenzial. Positiv fällt auf, dass auch im Joghurtsegment immer mehr Hersteller auf Monomaterial umsteigen.“

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