Trend Household Utensils – „alte“ Haushaltsutensilien neu interpretiert, designt und assoziiert
In einer hochtechnisierten, stark von Funktionalität und Praktikabilität geprägten Zeit wie der, in der wir gegenwärtig leben, ist es wichtiger denn je, eine gewisse Ästhetik zu erhalten beziehungsweise zurückzuholen. Der aktuelle Trend in Bezug auf Haushaltsutensilien bewegt sich genau in diese Richtung: Verbraucher und Brands achten wieder zunehmend mehr auf ansprechende Designs und geben damit so manchem ungeliebten Nutzgegenstand eine vollkommen neue, positive Bedeutung.
Back to Basics – aber mit Ästhetik und positiven Emotionen
Back to Basics – zurück zu den Grundlagen, dem Wesentlichen, den Ursprüngen: Im Bereich der Haushaltsutensilien zeigt sich gerade ein interessanter produkt- und designspezifischer Wandel. Während lange Zeit der aus der Architektur stammende Leitsatz ‚form follows function‘ umgesetzt wurde, sind die beiden Aspekte – sprich die Optik und die Funktion – in der momentanen Entwicklung gleichberechtigt.
Dies zeigt sich unter anderem auch darin, dass zum Teil alte Produkte, denen man in Anbetracht technischer Wunderwerke oft indirekt schon ihre Daseinsberechtigung abgesprochen hat, nun zurück auf der Bildfläche erschienen sind – aber schöner und edler als jemals zuvor.
Manch einer fragt sich vielleicht, wer noch einen einfachen Besen und ein Kehrblech braucht, wenn es Staubsaugerroboter gibt. Die Antwort ist aber relativ einfach: Jeder, dem es am Herzen liegt, die Welt nicht immer weiter zu roboterisieren. Viele Marken unterstützen diesen Wunsch, indem sie Basis-Haushaltsutensilien durch erstklassige Materialien und ästhetische Designs aufwerten.
Kerzen: frischer Wind für zuhause durch ungewöhnliche Düfte
Wer es sich zuhause so richtig gemütlich machen will, zündet sich eine oder auch mal mehrere Kerzen an. Das gilt beinahe seit Jahr und Tag. Ob beim Lesen, bei einem heißen Bad oder einfach beim Relaxen auf der Couch: Eine sanft flammende Kerze unterstützt die angestrebte Stimmung. Sie fungiert als klassisches, auch traditionelles Symbol für Wärme, Romantik, Sinnlichkeit und Entspannung.
Auffällig ist, dass mehr und mehr Brands dieses „alte“ Haushaltsaccessoire besonders kreativ auffrischen, indem sie es mit ungewöhnlichen Düften herausbringen, die man in dem Zusammenhang nicht erwarten würde. Normalerweise verströmen Duftkerzen die Aromen wohlriechender Elemente der Natur, etwa von Früchten und Pflanzen. Doch immer häufiger schlagen Marken bewusst einen ganz anderen Weg ein.
Ein eindrückliches Beispiel dafür sind die Kerzen aus dem „Quarter Pounder Scented Candle Pack“ des Fastfood-Riesen McDonald’s. Das Duftkerzenset ehrt eines der populärsten Gerichte der Kette: den hierzulande als Hamburger Royal TS bekannten Burger. Jede der sechs Kerzen riecht wie eine bestimmte Zutat des Hamburgers: Brötchen, Rinderhackfleisch, Käse, Zwiebel, Gürkchen und Ketchup. Zündet man sie alle zusammen an, entwickelt sich im Raum der Duft des Royal TS. Das ist wahrlich eigen-artiger Burger-Genuss für zuhause, ganz ohne fettige Finger und zahlreiche Kalorien. Im Übrigen entspricht die Farbe der jeweiligen Kerze stets der des Belags, den sie repräsentiert. Somit erinnert das Set auch optisch an den Hamburger.
Kerzen, die nach Food duften, begegnet man grundsätzlich zunehmend häufiger. Zu nennen sind beispielsweise die nach Köttbullar, also gebratenen Fleischbällchen riechende Kerze namens „Huvudroll“ des schwedischen Möbelkonzerns Ikea, die es jedoch nicht frei zu kaufen, sondern nur zu gewinnen gibt, die Overose Croissant Candle und die Roma Heirloom Tomato Candle.
In Puncto Design kommen die „neuen“ Kerzen merklich schlicht und minimalistisch daher, mit freien, farblosen Flächen und klaren Typografien.
Reinigungsutensilien: Saubermachen mit Stil
Die meisten Menschen verbinden Reinigungstätigkeiten mit Arbeit, Mühe und Stress. Dementsprechend negativ sind die Emotionen, die das Saubermachen von Geschirr, Oberflächen und Co. beim Großteil auslöst. Putzen ist lästig und raubt Zeit, die man viel lieber anderweitig nutzen würde.
Doch es entwickelt sich seit einiger Zeit ein Trend, der die beschriebene Assoziation komplett ins Gegenteil verkehrt: Reinigen wird hier als eine stressreduzierende, fast wellnessartige Tätigkeit betrachtet. Einen wesentlichen Beitrag zu dieser neuen Herangehensweise leisten Brands, die den Reinigungsutensilien durch ästhetische Looks einen weitaus größeren Stellenwert geben: Aus natürlichen und edlen Materialien mit hochwertigen Finishes hergestellt und schön verpackt, machen die verschiedenen Hilfsmittel regelrecht Lust aufs Reinigen. Sie vereinen Funktion und Ästhetik.
Und es zeigt sich wieder der Back to Basics Approach, der sich durch den gesamten Trend der Haushaltsutensilien zieht beziehungsweise diesen in hohem Maße charakterisiert. Einfacher ausgedrückt: Dadurch, dass ursprünglich ungeliebte Gegenstände optisch und praktisch ansprechender gestaltet und angeboten werden, findet bei den Anwendern ein Umdenken oder besser gesagt ein „Umfühlen“ statt:
„So schlimm ist es doch nicht, den Fußboden zu reinigen, schon gar nicht mit einem so schönen und funktionsstarken Besen und Kehrblech. Die Tätigkeit kann ja auch entspannend sein, wenn ich mich darauf einlasse, sie so zu empfinden. Und hinterher werde ich froh sein und mich in der sauberen Wohnung wohler fühlen.“
Küchengeräte und -accessoires: funktional und zugleich ästhetisch
Lange Zeit sollten Küchengeräte in erster Linie funktional und am besten nicht allzu teuer sein. Doch inzwischen achten Verbraucher wieder mehr darauf, dass die Küchenutensilien, die sie jeden Tag sehen und benutzen, nicht nur praktisch, sondern auch ästhetisch überzeugen.
Genau wie bei den anderen Subtypen des Trends zu den Haushaltsutensilien sind die Emotionen der entscheidende Faktor: Der Mensch will sich in dem, was ihn umgibt, wohlfühlen, er möchte die Produkte, mit denen er wieder und wieder in Kontakt tritt, für ihre funktionale, aber eben auch optische Qualität schätzen können.
Was wir sehen, wenn wir moderne Küchenutensilien betrachten, sind sehr klassische Designs, die sich neu interpretiert präsentieren, um frisches Flair in die Küche zu bringen, und zwar auf betont elegante, stilvolle Art und Weise. Ein gutes Beispiel ist der Wassersprudler von Aarke, der eine edle Alternative zu Sodastream darstellt.
Letztlich sind diese Designmerkmale bei verschiedenen Geräten und Accessoires für die Küche erkennbar, ob bei Wasserkochern und Espressomaschinen, Milchschäumern und Gewürzmühlen oder Kochtöpfen und Pfannen.
Wie Brands und Product/Packaging Designer den Trend nutzen können
Brands sowie Product/Packaging Designer sollten die Entwicklungen im Bereich der Haushaltsutensilien als Chance sehen, bestimmte alte Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Ansprüche des traditionellen Publikums zu hinterfragen und gegebenenfalls neu zu definieren.
Der Trend zeigt klar, dass es eine Zielgruppe gibt, die für Neuerungen absolut offen ist. Diese vorhandene hohe Akzeptanz für Klassisches in ungewohnter Umsetzung eröffnet vielfältige Möglichkeiten bei der Entwicklung und Gestaltung von Haushaltsprodukten und -verpackungen.
Was es dabei immer im Auge zu behalten gilt, ist, dass es modernen Verbrauchern im Wesentlichen darum geht, ihr Interieur sowohl funktional als auch ästhetisch aufzuwerten, um die eigene Stimmung im Alltag aufzuhellen.