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Trügerische Verpackungen: 7 Beispiele von Packagings, die Kunden in die Irre führen

Trügerische Verpackungen: 7 Beispiele von Packagings, die Kunden in die Irre führen

Verpackungen, bei denen nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint: Irreführende Packaging Designs lassen Brands letzten Endes weder clever aussehen noch langfristig Umsatz generieren. Vielmehr beeinträchtigen sie das Vertrauen der Verbraucher, was sich wiederum auf deren Kaufentscheidungen auswirkt. Denn der moderne Konsument ist aufmerksam und informiert sich, bevor er aktiv wird. Er sucht bewusst nach ehrlichen Marken, die ihm tatsächlich einen Mehrwert bieten wollen und können. Umso erschreckender ist es, dass es auf dem Markt nach wie vor Verpackungen gibt, die durch ihre Größe oder Gestaltung den Eindruck erwecken, mehr Inhalt zu umfassen, als sie real aufweisen. Unsere sieben Beispiele in diesem Beitrag zeigen, mit welchen Methoden Brands versuchen, Kunden bezüglich der Produktmenge zu täuschen.

1. Sunday Riley Good Genes
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Kurzbeschreibung des Produkts und der Verpackung

Bei flüchtigem Hinsehen scheint das Good-Genes-Mini-Produkt von Sunday Riley Kosmetikflaschen mit vergleichbarer Größe ähnlich zu sein. Schaut man genauer hin, offenbaren sich bei der Innenverpackung jedoch gravierende Unterschiede, sodass dem Verbraucher eine deutlich geringere Produktmenge zur Verfügung steht, als die Flasche vermuten lässt.

Durch den dicken Glasboden und die Milchglasoberfläche wirkt die kleine Flasche größer, als sie in Wahrheit ist. Im Inneren befindet sich ein geschickt versteckter, von außen unsichtbarer Plastikbeutel, der das eigentliche Produkt enthält.

Hinzu kommt, dass der feste Kunststoffbeutel einen Teil des Produkts gewissermaßen in sich gefangen hält. Dadurch ist es schwierig, den Inhalt vollständig zu verwerten, ohne die Tüte aufzuschneiden.

Wie das Produkt Verbraucher täuscht

Der Konsument geht davon aus, dass sich der Inhalt direkt in der Glasflasche befindet. Er würde nie auf die Idee kommen, dass die Flasche eine weitere Verpackung enthält. Dieses Konzept vermittelt ihm einen falschen Eindruck in Bezug auf das Produktvolumen.

Zudem ist die Handhabung des Extrabeutels wenig benutzerfreundlich. Wer will schon viel Geld für etwas ausgeben und dann geradezu darum kämpfen müssen, vollständig auf das Produkt zugreifen zu können?! Angesichts dieser Verpackungsgestaltung ist es absolut verständlich, dass sich viele Verbraucher in die Irre geführt fühlen und enttäuscht und verärgert sind.

2. Vegavita Filet Huhn-Art
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Kurzbeschreibung des Produkts und der Verpackung

Das Filet Huhn-Art von Vegavita ist in einer übergroßen Kunststoffschale mit Pappbanderole verpackt. Innen befinden sich gerade einmal zwei kleine Filets, die den vorhandenen Platz vielleicht gerade so zur Hälfte ausfüllen. Durch das voluminöse Packaging und die Banderole, die das eigentliche Produkt verdeckt, entsteht allerdings ein ganz anderer Eindruck.

Darüber hinaus geht die übertrieben große Verpackung mit unnötig viel Abfall einher, was den Anspruch der Marke auf Nachhaltigkeit ad absurdum führt. Und: Das Abziehen der Folie gestaltet sich ziemlich mühsam.

Wie das Produkt Verbraucher täuscht

Wer die große Verpackung sieht, erwartet mindestens drei oder eher noch vier Filets – und ist natürlich umso enttäuschter, wenn er die Folie entfernt und auf der verhältnismäßig riesigen Schale lediglich zwei kleine Stückchen erblickt.

Als wäre das noch nicht frustrierend genug, muss man sich auch noch anstrengen, um überhaupt an die Filets zu gelangen, so schwergängig ist die Folie. Verbraucherfreundlich geht definitiv anders.

Positives Update

Die mangelnde Verbraucherfreundlichkeit ist auch Billa, dem Hersteller und Vertreiber der Marke Vegavita, aufgefallen. Als Reaktion auf das negative Feedback der Verbraucher hat das Unternehmen das Packaging um 30 Prozent verkleinert und damit die Probleme der Überverpackung und Ressourcenverschwendung behoben.

3. Proactiv Emergency Blemish Relief
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Kurzbeschreibung des Produkts und der Verpackung

Mit dem Emergency Blemish Relief bietet die Marke Proactiv ein Erzeugnis, das helfen soll, Akneflecken rasch zu beseitigen. Das Kosmetikprodukt selbst ist in einer kleinen Tube verpackt. So weit, so gut. Doch die zusätzliche Umverpackung aus Karton, in der diese Tube in einer Ecke fixiert ist, gaukelt eine wesentlich größere Menge vor als die 0,33 Unzen, die tatsächlich enthalten sind.

Wie schon beim Packaging von Vegavita sorgt das übertriebene Verpackungskonzept auch hier für unnötig viel Abfall. Zwar besteht das äußere Packaging in diesem Fall aus Karton, doch Abfall bleibt Abfall und Papier ist nicht so leicht und umweltfreundlich recycelbar, wie immer noch einige Menschen denken.

Wie das Produkt Verbraucher täuscht

Bei einem stolzen Preis von 20 Dollar pro Tube erwartet der durchschnittliche Verbraucher eine großzügige Menge – umso mehr, wenn die Größe der Außenverpackung eine solche suggeriert. Sobald Letztere geöffnet wird, muss der Konsument allerdings feststellen, dass ein beachtlicher Teil des Kartons leer ist. Kein Wunder, dass man sich als viel Geld zahlender Kunde übervorteilt fühlt.

Entwicklung im Laufe der Zeit

Das Packaging des Kosmetikprodukts hat sich über die Jahre verändert. Ursprünglich war es sogar noch größer. Dies sorgte jedoch schnell für Unmut bei den Verbrauchern, sodass Proactiv die Größe geringfügig reduzierte. Allerdings blieb die Unzufriedenheit der Käufer weiterhin bestehen, was den Hersteller dazu veranlasste, die reale Tubengröße auf die Verpackung zu drucken.

4. Williams-Sonoma Amish Popcorn Library
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Kurzbeschreibung des Produkts und der Verpackung

Bei der Amish Popcorn Library von Williams-Sonoma handelt es sich um ein Premium-Set mit zwölf verschiedenen Popcorn-Sorten. Gegen das Produkt an sich mag nichts einzuwenden sein, wohl aber gegen die Verpackung, denn die „Popcorn-Bibliothek“ kommt in einer übergroßen Schachtel daher, die den Eindruck erweckt, eine riesige Menge an Popcorn zu enthalten. In Wirklichkeit sind jedoch zwei Drittel des Kartons mit Füllmaterial aus Pappe belegt.

Zwar befindet sich auf der Verpackungsfront ein Sichtfenster; dennoch ist es unmöglich, von außen festzustellen, ob unter den sichtbaren noch weitere Tüten gestapelt sind. Dies verstärkt die Verbrauchertäuschung zusätzlich.

Unsere Abbildungen zeigen, dass in den für eine Tüte Popcorn genutzten Raum derer drei passen würden. Mit einer kleineren Schachtel könnte der Hersteller Füllmaterial sparen und den resultierenden Abfall reduzieren – ganz zu schweigen davon, dass sich die Verbraucher nicht mehr hinters Licht geführt fühlen müssten.

Wie das Produkt Verbraucher täuscht

Für 50 Dollar pro Geschenkbox erwartet man logischerweise eine große Menge an Popcorn – und die scheint auch gegeben zu sein, wenn man sich die Schachtelgröße ansieht. Beim Öffnen folgt dann der Schock: vergleichsweise winzige Popcorn-Tüten umgeben von Unmengen an Pappe.

Insbesondere umweltbewussten Konsumenten sind außerdem die erhebliche Materialverschwendung und damit einhergehend der unmäßige Abfallberg ein Dorn im Auge.

5. Oreo Wafer Roll
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Kurzbeschreibung des Produkts und der Verpackung

Bei der Oreo Wafer Roll ist der klassische Oreo-Geschmack als leckere Creme in eine knusprige Waffelrolle integriert. Jede Packung enthält insgesamt neun dieser Röllchen, die jeweils zu dritt in separate Plastikbeutel gehüllt sind.

Auf unseren Bildern wird deutlich, dass ohne Einsatz mehrerer Verpackungsschichten mindestens neun weitere Waffelrollen in der Pappschachtel Platz hätten. Dies würde zudem unnötigen Verpackungsabfall sparen.

Wie das Produkt Verbraucher täuscht

Von außen lässt sich das kombinierte Verpackungskonzept aus Karton und Plastikbeuteln nicht erahnen. Vielmehr denkt man beim flüchtigen Anblick der Pappschachtel, dass sich weit mehr als neun Waffelrollen darin befinden müssten. Und die Informationen auf dem Packaging sind derart schwammig, dass von Transparenz keine Rede sein kann. Sagen wir es, wie es ist: Der Verbraucher wird durch die übertriebene Verpackung bewusst getäuscht.

Nur wer die abgebildeten Rollen auf dem Packaging zählt – es sind genau neun – oder die Angabe „1 Portion = 3 Rollen“ richtig interpretiert, kann sich mit viel Fantasie eventuell irgendwie zusammenreimen, wie der Hersteller seine Leckereien verpackt hat. Aber der Verbraucher will kein Rätsel lösen, sondern schlicht das Produkt genießen und wissen, auf welche Menge er sich freuen darf. Wirklich klare Äußerungen zum Inhalt sucht man auf der Verpackung jedoch vergeblich.

Und auch hier gilt wieder: Der durch das Verpackungskonzept anfallende Papier- und Plastikabfall verärgert insbesondere jene Konsumenten, denen der Umweltschutz am Herzen liegt – und das werden immer mehr.

6. Kamila Chocolate Morello
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Kurzbeschreibung des Produkts und der Verpackung

Morello ist ein Premium-Schokoladenprodukt von Kamila Chocolate, einer bekannten Marke aus dem Kosovo, die sich mit ihren hochwertigen Schokoladenkreationen einen Namen gemacht hat und immer wieder auf internationalen Messen wie der ISM in Köln mitwirkt. Aber: Die Verpackung lässt aufgrund ihrer irreführenden Merkmale aus Verbrauchersicht zu wünschen übrig.

Keine Frage: Das Packaging Design ist an und für sich sehr edel und stilvoll. Auch das Sichtfenster erachten wir prinzipiell als eine gute Idee, um einen direkten Blick auf die Pralinen zu ermöglichen. Aber: Der Hersteller hat ebendieses Sichtfenster auf eine Weise integriert, dass man davon ausgeht, dass die Schachtel vollständig mit Pralinen gefüllt ist. Leider sieht die Realität ganz anders aus.

Wie das Produkt Verbraucher täuscht

Der Anblick des schönen Packagings mit den sichtbaren Pralinen lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Voller Vorfreude packt man die Schachtel aus – und ist sogleich ernüchtert: Im Grunde befinden sich lediglich im Bereich des Sichtfensters Pralinen, während der goldfarben verzierte Rest der Packung maximal mit dem Auge genossen werden kann – eine Täuschung, die frustriert und dem Verbraucher das Gefühl gibt, für mehr Schokolade bezahlt zu haben, als das Packaging tatsächlich enthält.

Und zu allem Überfluss sieht sich der umweltbewusste Konsument auch hier wieder mit übermäßigem Verpackungsabfall konfrontiert.

7. Ketofabrik Keto Schokoriegel
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Kurzbeschreibung des Produkts und der Verpackung

Die Ketofabrik bietet hochwertige, keto-freundliche Snacks und weitere Lebensmittel, die zu einem gesunden Lebensstil beitragen. Eigentlich schreibt sich die Marke Ehrlichkeit und Transparenz auf die Fahne, doch wenn man sich die Verpackung der Keto-Schokoriegel ansieht, kommen Zweifel an der Authentizität der Brand auf.

Zunächst einmal das Positive: Anders als andere Marken, auf die wir in diesem Beitrag Bezug genommen haben, gibt die Ketofabrik auf dem Packaging klar an, dass drei Riegel enthalten sind. Dass Letztere jedoch jeweils nur circa die halbe Länge der Verpackung aufweisen, wird nirgendwo deutlich kommuniziert.

Anders als bei leicht zerbrechlichen Snacks wie Chips ist es bei sehr stabilen Produkten wie den Schokoriegeln der Ketofabrik definitiv nicht erforderlich, sie derart überdimensioniert zu verpacken. Letzteres hat nur übermäßig viel Abfall zur Folge – und natürlich unzufriedene Verbraucher.

Wie das Produkt Verbraucher täuscht

Wer den 3er-Pack kauft, erwartet drei großzügig bemessene Riegel, die mehr oder weniger der Länge der Verpackung entsprechen. Dass der Konsument nach dem Öffnen, drei vergleichsweise kleine Riegelchen in Händen haltend, extrem enttäuscht ist, verwundert nicht.

Verbraucher, denen Nachhaltigkeit und Umweltschutz wichtig sind, ärgern sich zudem über die sinnlose Materialvergeudung und das Übermaß an Abfall.

Fazit und Schlusswort

Fassen wir zusammen: Verbrauchertäuschung ist nach wie vor ein Problem. Hersteller nutzen unnötig große Verpackungen für Produktmengen, die auch in kleinere Packagings passen würden. Durch diesen Trick interpretieren Konsumenten mehr Inhalt hinein, als tatsächlich vorhanden ist.

Letztlich tun sich Marken mit derartigen Methoden jedoch keinen Gefallen, im Gegenteil. Sobald Verbraucher die Verpackungen öffnen und die reale Produktmenge feststellen, sind sie in der Regel verärgert und frustriert. Sie fühlen sich veräppelt und speichern die Brand negativ ab. Kunden langfristig für die eigene Marke zu gewinnen, ist so praktisch ein Ding der Unmöglichkeit.

Hinzu kommt, dass übergroße Verpackungen übermäßig viel Verpackungsabfall nach sich ziehen, was die Umwelt belastet und Konsumenten, die Wert auf den Umweltschutz legen, abschreckt.
Angesichts der zunehmend strengeren Nachhaltigkeitsrichtlinien wird eine derartige Materialverschwendung in naher Zukunft ohnehin verboten sein.

Wir von Berndt+Partner Creality vertreten schon jetzt ehrliches und transparentes Packaging Design, das dem Produkt im Inneren wirklich gerecht wird beziehungsweise dieses authentisch repräsentiert.

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