Hipp packaging design with a new box opening

HiPP - Neuerungen für ein kundenfreundliches Packaging

HiPP ist eine der beliebtesten deutschen Marken für Babyzubehör. Mit ihren Produkten will die Brand Müttern und Vätern das Elternsein erleichtern und dazu beitragen, dass die Kleinen gesund und munter wachsen können.

Derart hohe Ansprüche müssen erst einmal umfassend erfüllt werden – eine Challenge, die auch ihre Tücken hat. Bei HiPP war es das Packaging der Boxen – beispielsweise für die Bio-Combiotik- und die Bio-Kindermilch-Produkte, das vor allem dem Wunsch nach Einfachheit zu stark zuwiderlief. Um die erforderlichen Veränderungen kümmerten wir uns.

Beim ursprünglichen Packaging Design gab es eine Reihe kleiner Probleme, die sich summierten und zu einem wenig kundenfreundlichen Ganzen zusammenballten. Welche das konkret waren und mit welchen Ansätzen wir sie lösten, fassen wir nun zusammen.

1. Unklarer Öffnungsmechanismus

Man sieht sich die Packung an, dreht und wendet sie, probiert minutenlang herum und hat am Ende doch eine halb zerstörte Pappschachtel vor sich: Kaum etwas nervt einen Konsumenten so sehr wie ein solches Szenario.

Ganz so dramatisch gestaltete sich die Sache bei den HiPP-Verpackungen zwar nicht, doch selbsterklärend war der Öffnungsmechanismus eben auch nicht – genau das sollte er jedoch sein.

Um die HiPP-Schachteln zu öffnen, musste sich der Konsument erst eine Drei-Schritte-Anleitung auf dem Deckel zu Gemüte führen – etwas, das nur unnötig Zeit kostet.

Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, den Öffnungsmechanismus absolut selbsterklärend zu gestalten – mittels Aufreißstreifen oder Deckel-Shaping inklusive ablösbarem Haftetikett oder Wiederverschlusshaken. Jede dieser Varianten gewährleistet ein definiertes Erstöffnen und die Deckel-Shaping-Versionen stellen – sofern sorgfältig verarbeitet – sogar ein praktisches Wiederverschließen sicher. Diese drei Lösungen boten wir HiPP an – die Wahl fiel auf den Aufreißstreifen.

2. Verlorene Branding-Fläche

Der unklare Öffnungsmechanismus hatte noch einen Nachteil: Aufgrund der notwendigen Anleitung zur Öffnung auf dem Deckel war eine prominente Branding-Fläche verschwendet.

Durch das selbsterklärende Umgestalten des Öffnungsmechanismus‘ wurde die Anleitung auf dem Deckel überflüssig und die vergeudete Branding-Fläche somit wieder frei. Sie präsentiert nun nur noch das Wesentliche: das Markenlogo und die Produktbezeichnung.

3. Durchtrennte Inhalte und unruhige Deckelfläche

Eine zusätzliche Schwäche des Packaging Designs hatte mit der erweiterten Deckelfläche zu tun: Manche Inhalte besetzten den Raum, den auch die Perforation des ursprünglichen Öffnungsmechanismus‘ durchzog, was einige Informationen „abtrennte“. Dies wiederum sorgte insgesamt für eine sehr unruhige Ausstrahlung des Deckels.

Um dieser Unruhe entgegenzuwirken, haben wir alle informativen Inhalte unter die Deckelfläche verschoben. Letztere ist dadurch komplett bereinigt beziehungsweise nur noch mit zierenden HiPP-Visuals versehen.

4. Ungenutzter Freiraum in der Tabelle zur Nährstoff-Zusammensetzung

Logischerweise mussten wir noch weitere Veränderungen vornehmen, damit es überhaupt gelingen konnte, alle Informationen unter der Deckelfläche unterzubringen. Die Gelegenheit dazu sahen wir in der Tabelle zur Nährstoff-Zusammensetzung, die extrem großzügig und dabei dennoch sehr unübersichtlich designt war. Sie enthielt viel zu viel ungenutzten Freiraum.

Wir lösten das Problem mit dem Prinzip „mehr Spalten nebeneinander und weniger Zeilen untereinander“. Dadurch ist die Tabelle nun wesentlich kompakter und trotzdem besser erfassbar – und den eingesparten Platz füllen die vormals abgetrennten Inhalte der Deckelfläche.

5. Unruhige Ausrichtung der Elemente und Inhalte

An mehreren Stellen wies das Packaging der HiPP-Produkte eine unruhige Ausrichtung der Elemente und Inhalte auf. Dies wiederum führte dazu, dass das Design wenig strukturiert wirkte, ja nahezu chaotisch anmutete.

Um dem Verpackungsdesign mehr Struktur zu verleihen, platzierten wir einzelne Elemente um und ordneten sie harmonisch neben- und untereinander an, um den Blick des Betrachters deutlich stringenter in eine Richtung zu lenken und nicht zu verwirren.

6. Erschwerte Lesbarkeit durch breitlaufende Einspaltigkeit

Es ist wahrnehmungspsychologisch erwiesen – und jeder Mensch kann es aus eigener Erfahrung bestätigen, dass es unangenehm ist, breitlaufende Zeilen zu lesen. Dies war auch auf den Verpackungen von HiPP ein Makel, den es zu verbessern galt.

Wir verwandelten die breitlaufende Einspaltigkeit in zwei Spalten mit sehr kompakten Zeilen, die schnell zu erfassen und leicht lesbar sind.

7. Wenn der Baum im Weg steht und Mama zum Grübeln anregt…

… dann passt etwas mit dem Design nicht. Auf der vormaligen Verpackung für die Bio-Kindermilch ab dem zwölften Monat führte die Rutsche geradewegs zum Baum, sodass der Elefant beim Herunterrutschen in den Stamm zu krachen drohte. Keine schöne Vorstellung.

Wir spiegelten die Rutsche mitsamt dem Elefanten auf die andere Seite. So hat sich ein vernünftiger Abstand von der Rutsche zum Baum ergeben. Das schont den Elefanten und erspart dem Konsumenten unnütze Grübeleien – und der Marke eine negative Assoziation.

Nach den umfangreichen Anpassungen erscheint das HiPP-Packaging nun wieder so, wie es soll: einfach kundenfreundlich.

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